Volkstrauertag – Gedenkveranstaltung des DFK Schlesien

Krieg ist etwas im Fernsehen

man kann es abschalten

Krieg ist etwas in der Zeitung

man kann Salat drin einwickeln

Krieg ist etwas, das die Alten erlebt haben

man kann’s nicht mehr hören

Krieg ist meistens weit weg

Frieden ist nichts was man mal anschalten kann

Frieden ist nichts was sich schnell auswickeln lässt

Frieden ist nichts was man Jüngeren oder Älteren überlassen soll

Frieden beginnt immer ganz nah

Mit diesem Gedicht eröffnete Eugen Nagel, Vorsitzender des DFK-Kreisverbandes Kattowitz, den alljährlichen Volkstrauertag in Siemianowitz-Laurahütte auf dem deutschen Soldatenfriedhof.

Der Volkstrauertag ist in Deutschland ein staatlicher Gedenktag und gehört zu den sogenannten stillen Tagen. Er wird seit mehr als 100 Jahren in Deutschland und im Ausland zum Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft begangen – jedes Jahr am zweitletzten Sonntag vor dem 1. Advent.

Auch in Oberschlesien wird dieser Tag würdevoll begangen. Mittlerweile ist es schon Tradition, dass die deutsche Minderheit den Volkstrauertag in ihren Strukturen feierlich begeht. Zur Tradition geworden ist auch das Gedenken auf dem Soldatenfriedhof in Siemianowitz-Laurahütte. Dort findet seit einigen Jahren die offizielle Gedenkveranstaltung des Deutschen Freundschaftskreises im Bezirk Schlesien statt.

So auch in diesem Jahr. Am 16. November 2025 versammelten sich einige Dutzend Mitglieder der deutschen Minderheit auf dem Soldatenfriedhof, um gemeinsam der Verstorbenen zu gedenken, für sie zu beten und die Erinnerung an jene tragische Zeit wachzuhalten.

Das Wort ergriffen die Vorsitzenden der DFK-Kreisverbände Kattowitz und Beuthen: Eugen Nagel und Markus Tylikowski.

Die Gedenkveranstaltung wurde von einem Blasorchester begleitet, das am Ende das Lied „Ich hatt' einen Kameraden“ spielte.

Der deutsche Soldatenfriedhof in Siemianowitz-Laurahütte ist der größte deutsche Soldatenfriedhof in Polen. Auf dem 3,4 Hektar großem Gelände sind mehr als 34.000 Kriegstoten begraben. Der Friedhof wurde am 10. Oktober 1998 der Öffentlichkeit übergeben. Betreut wird er vom Volksbund „Deutsche Kriegsgräberfürsorge“. Mitglieder der deutschen Minderheit aus den DFK-Kreisverbänden in Kattowitz und Beuthen nehmen seit der Gründung des Soldatenfriedhofs an den dortigen Gedenkfeiern teil. Seitdem der DFK Schlesien dort offizielle Woiwodschafts-Feierlichkeiten organisiert, sind auch diese beiden Kreisverbände an der Organisation der Gedenkfeier beteiligt. Das war ein Beitrag von Anita Pendziałek.