
Sprung ins Mittelalter
„Sprung ins Mittelalter“ – so lautete der Titel des deutsch-polnischen Austauschprojekts Camp Together, das Ende Juli und Anfang August 2025 in Ratibor stattfand.
Camp Together ist ein gemeinsames Projekt der Partnerregionen Märkischer Kreis, Elbe-Elster und Ratibor. In jeder Region wurde ein anderes Thema umgesetzt. Der Ratiborer „Sprung ins Mittelalter“ wurde auf dem Gelände der mittelalterlichen Festung zu Ratibor organisiert. Bei der Durchführung hat der Verein der Drengauer von der Oberen Oder (poln. Drengowie znad Górnej Odry) geholfen.
Auf die gute Zusammenarbeit und die Idee, die hinter dem internationalen Jugendpartnerschaftsprojekt stand, wies der Ratiborer Landrat Grzegorz Swoboda hin [Interview in polnischer Sprache]:
Abschließend fügte Grzegorz Swoboda hinzu: „Als Landkreis konzentrieren wir uns auf die Jugend; wir konzentrieren uns auf die internationale, interkulturelle Zusammenarbeit.“
Das Projekt – von der Idee bis zur Umsetzung – ist das Werk von drei Landkreisen, die zusammenarbeiten. Bei Camp Together wird in jedem dieser Kreise ein Camp organisiert. Im Märkischen Kreis lautete das Thema des Camps „Waldmensch“, in Elbe-Elster war „Smart Food“ geplant.
Das von Ratibor angebotene Thema „Sprung ins Mittelalter“ wurde sehr gut angenommen. Die Landkreise hatten keine Probleme, Teilnehmer für das Camp zu finden. Ansprechend war aber nicht nur das Thema – die mittelalterliche Festung zu Ratibor liegt in einer wunderschönen Umgebung: am Rand des Obora-Stadtwaldes und des Arboretums der Mährischen Pforte (poln. Arboretum Bramy Morawskiej). Der Wald befindet sich im östlichen Teil der Stadt, im Stadtteil Obora, und im südwestlichen Teil des Landschaftsparks „Zisterziensische Landschaftskompositionen Groß Rauden“, im sog. Urstromtal der Oberen Oder.
Der Ort und das Programm boten und versprachen viel. Darüber, was die Teilnehmer des Camps erwartete, erzählt Marek Mansz, Vorsitzender des Vereins der Drengauer [Interview in polnischer Sprache]:
Am Anfang stand natürlich das Kennenlernen der Burg: Die Teilnehmer besichtigten die Hütten, die Schmiede und den slawischen Tempel; erfuhren, wie die Holzpalisade um die Burg gebaut wurde; lernten die Werkstätten der mittelalterlichen Handwerker kennen und setzten sich dann an die Feuerstelle oder den Brunnen. Die mittelalterlich gekleideten Projektbetreuer weihten sie in die Geheimnisse des Feuermachens, in Spiele aus jener Zeit ein, erzählten ihnen Legenden und Geschichten über die Dämonen des Waldes und lehrten sie, wie man Fladenbrot zubereitet. Und das alles am Fuße eines Waldes, zwischen den Bäumen, im Rauch des Lagerfeuers, inmitten einer mittelalterlichen Burg, in der die Zeit anders zu laufen scheint.
Die Atmosphäre des Ortes war genauso wundervoll wie die Atmosphäre des Austausches – man sah, dass die jungen Leute sich verstehen, sich mögen und eine gute Zeit haben. Und genau das ist es, worum es geht. Ratiborer Landrat Grzegorz Swoboda betont, dass das gegenseitige Kennenlernen der Kern jeder Partnerschaft zwischen Kreisen ist, und dass dies nicht das letzte Projekt dieser Art in diesem Jahr ist [Interview in polnischer Sprache]:
Camp Together fand vom 27. Juli bis zum 2. August 2025 in Ratibor statt. Das Deutsch-Polnische Jugendwerk hat das Projekt kofinanziert.
Das Material hat Anita Pendziałek vorbereitet.