„Leid kennt keine Volkszugehörigkeit“

Tost ist ein Ort, der zu einem der tragischen Symbole des Nachkriegsschicksals Oberschlesiens geworden ist. Im Jahr 1945 richtete das sowjetische NKWD auf dem Gelände des ehemaligen Krankenhauses ein Lager ein. Dort wurden Tausende Zivilisten interniert – vor allem deutscher Herkunft. Die Bedingungen waren unmenschlich: Zwangsarbeit, Hunger, Gewalt und keinerlei medizinische Versorgung. Schätzungen zufolge kamen unter diesen grausamen Umständen rund 3.500 Menschen ums Leben. Ihre Leichen wurden vermutlich in einem Massengrab in der Nähe des jüdischen Friedhofs in Richtung Wielowieś verscharrt.

80 Jahre nach diesen erschütternden Ereignissen versammelten sich die Einwohner von Tost, Vertreter der Behörden sowie Nachkommen der Opfer, um der Leidtragenden zu gedenken.

Wir laden Sie ein, mit uns die Worte zu hören, die am 10. Mai 2025 am Gedenkstein in Tost gesprochen wurden.

Zu den Rednern zählten: Dr. Nancy Aris, Beauftragte der Sächsischen Staatsregierung, Sybille Krägel, Mitautorin eines Buches über das Lager in Tost und Ehrenbürgerin der Stadt, Rafał Bartek, Vorsitzender des Verbandes deutscher sozial-kultureller Gesellschaften in Polen, Dieter Dombrowski, Vorsitzender der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft, Bernard Gaida, stellvertretender Vorsitzender der Föderalistischen Union Europäischer Volksgruppen (FUEN), Peter Herr, Konsul der Bundesrepublik Deutschland in Oppeln, sowie Piotr Kunce, stellvertretender Bürgermeister von Toszek.