Gedenken an die Opfer und ihre Familien...

Ende Januar 1945 drang die Rote Armee in Oberschlesien ein. Die sowjetischen Soldaten gingen äußerst brutal mit der Zivilbevölkerung um. In Laband, einem Stadtteil von Gleiwitz, entstand eines der größten Internierungslager, in dem Tausende festgehalten wurden, um später in die Sowjetunion zur Zwangsarbeit deportiert zu werden. Viele von den Deportierten kehrten nicht mehr zurück.

Jährlich gedenkt der Deutsche Freundschaftskreis dieser Opfer und aller anderen Opfer der Oberschlesischen Tragödie. Dieses Jahr fanden die Gedenkfeierlichkeiten in Laband am 17. Februar statt. Vor der Gedenktafel hinter der St.-Georgs-Kirche, die im Jahre 2010 auf Initiative des Deutschen Freundschaftskreises eingeweiht wurde, versammelte sich eine große Gruppe von Menschen. Das Wort ergriff Martin Lippa, Vorsitzender des Bezirksvorstandes des Deutschen Freundschaftskreises im Bezirk Schlesien:

Die Vizevorsitzende des Stadtrates von Gleiwitz, Krystyna Sowa, nahm auch an den Feierlichkeiten teil:

Nach dem gemeinsamen Gebet vor der Gedenktafel wurden beim Lied „Ich hatte einen Kameraden“ Blumen und Kränze niedergelegt. Um 18:00 Uhr wurde in der St.-Georgs-Kirche in Laband ein zweisprachiger Gottesdienst abgehalten.

In Laband wurden schätzungsweise 50.000 Menschen inhaftiert. Dann wurden sie in Vieh-Waggons zur Zwangsarbeit in die Bergwerke im Osten in die Gegend des heutigen Donbass gebracht. Die Menschen sollten Kleidung und Essen für zwei Wochen mitnehmen, denn so lange sollte ihre Arbeit dauern. Der Abschied für zwei Wochen wurde jedoch oft zum tragischen Abschied für immer, denn nur wenige kehrten erst Monate oder sogar Jahre später zurück.

Die Gedenkfeier in Laband gehört zu den letzten, die jedes Jahr im Frühjahr von DFK im Bezirk Schlesien zum Gedenken an die Opfer der Oberschlesischen Tragödie veranstaltet wird. Vor uns stehen noch traditionelle Gedenkfeierlichkeiten im Juni am Lagertor Zgoda.