Delegiertenversammlung des Deutschen Freundschaftskreises aus der Woiwodschaft Schlesien

Die wichtigste jährliche Versammlung des Deutschen Freundschaftskreises (DFK), während der der DFK-Vorstand vor den Delegierten aus allen DFK-Ortsgruppen den Ablauf der Arbeiten im Kulturbereich schildern sowie über die Finanzen berichten muss, wurde dieses am 20. Mai in Zernitz (Żernica) abgehalten.

Zu der Sitzung wurden mehrere Gäste eingeladen, darunter die beiden Sejm-Abgeordneten Gabriela Lenartowicz und Ryszard Galla. Ihre Ansprachen drehten sich fast ausschließlich um die Bildungssituation der Kinder der deutschen Minderheit und die damit einhergehende offene Diskriminierung. Besonders der Abgeordnete Ryszard Galla erläuterte im Detail alle Schritte, die vorgenommen wurden und noch vorgenommen werden, um eine Lösung für diese kritische Situation zu finden. Dabei sagte er, dass die deutsche Minderheit auf der sicheren Seite sei; und wenn es zu einem Gerichtsverfahren kommen sollte, dieses sicher gewinnen werde. Ryszard Galla erwähnte darüber hinaus, dass auch die Selbstverwaltungen in den Gemeinden sich darauf vorbereiten würden zu klagen. Dabei würden einige von ihnen versichern, dass sie ab September den Minderheitensprachunterricht nicht kürzen werden. Dies sei natürlich eine erfreuliche Nachricht. Ryszard Galla sagte auch, dass er optimistisch eingestellt sei, dass man es irgendwie „geregelt bekomme“ – gerichtlich oder auf der politischen Ebene – dass diese Verordnung zurückgezogen werde. „Die Frage ist nur, wann – ob es bis zum Ende des Schuljahrs passieren wird, ist eine Frage, die man nicht beantworten kann“, erläuterte der Abgeordnete und fügte hinzu: „Wir warten auf weitere Treffen und hoffen auf ein konstruktives Gespräch.“

Die Sejm-Abgeordnete Gabriela Lenartowicz sicherte ihre Unterstützung zu und erwähnte mehrere Wege, die man in dieser Hinsicht gehen könne. Hierbei erwähnte sie unter anderem den Sprecher der Bürgerrechte und meinte, dass er auch seine Kompetenzen und Rechte habe und in diesem Fall helfen könne.

Die Delegiertenversammlung verlief ohne besondere Vorkommnisse: Alle jährlichen Berichte – der Finanzbericht, der Tätigkeitsbericht, welcher vor dem Vorsitzenden Martin Lippa präsentiert wurde, wie auch der Bericht der Revisionskommission – wurden von den Delegierten positiv aufgenommen. Mit einer Mehrheit der Stimmen dem DFK-Vorstand das Absolutorium gegeben.   

Die Delegiertenversammlung hatte natürlich mehrere Tagesordnungspunkte, einer davon war aber neu. Der DFK-Vorsitzende Martin Lippa hatte während der Versammlung zwei Kurzfilme gezeigt, die von unserer Radioredaktion vorbereitet worden waren. Diese sollten zum einen zeigen, wie die Redaktion arbeitet, zum anderen konnte man den versammelten Delegierten darlegen, dass in den Strukturen der deutschen Minderheit sehr viele junge, aktive Menschen sind; man muss sie nur mit entsprechenden Initiativen in den eigenen DFK locken.  

Natürlich wurden die Versammelten mit den wichtigsten Ereignissen für die deutsche Minderheit vertraut gemacht. Diese Rolle übernahm Monika Wittek vom VdG, die ebenfalls als Gast zu der Sitzung gekommen war.