Vielfalt Europa entdecken

Im August dieses Jahres wird schon zum 18. Mal der Jugendgipfel im Regionalen Weimarer Dreieck organisiert. Der Jugendgipfel hat bereits eine lange Tradition und hat bisher etwa 750 Jugendliche aus den drei Partnerregionen Nordrhein-Westfalen, Hauts-de-France und Schlesien zusammengeführt. Anita Pendziałek sprach über die Details mit der Koordinatorin dieses Projektes in Schlesien, Klaudia Skapczyk, aus dem Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit.

In diesem Jahr findet schon der 18. Jugendgipfel im Regionalen Weimarer Dreieck statt. Was ist das für ein Projekt?

Das Regionale Weimarer Dreieck ist eine dreiseitige Vereinbarung, gebildet auf der Basis des Weimarer Dreiecks, zu welchem Frankreich, Deutschland und Polen gehören. Das Regionale Weimarer Dreieck bilden die Woiwodschaft Schlesien, Nordrhein-Westfalen und Nord-Pas de Calais. Ziel dieser Vereinbarung ist sowohl die sozioökonomische Entwicklung als auch die Stärkung der bürgerlichen Gesellschaft und der Zusammenarbeit zwischen diesen drei Regionen. Und so wird im Rahmen dieser Vereinbarung jedes Jahr ein Jugendgipfel organisiert. Dieser ermöglicht jungen Menschen, sich mit Gleichaltrigen aus anderen Ländern zu treffen, Erfahrungen auszutauschen und somit, was auch ein Ziel dieses Projektes ist, den Dialog und die Zusammenarbeit der jüngeren Generation zu stärken. An jedem Treffen nehmen 45 Personen teil, die meistens schon erste Erfahrungen mit Aktivitäten für die lokale und regionale Gemeinschaft haben. Die Teilnehmer interessieren sich für die Europäische Thematik und sind offen für neue Kulturen und Erfahrungen. Der Jugendgipfel ist ein besonderes Ereignis auf wirklich hohem Niveau.

Jedes Jahr wird der Jugendgipfel unter einem anderen Thema organisiert. Was erwartet die Teilnehmer in diesem Jahr?

Das Thema des diesjährigen Gipfels lautet: „Gelebte Vielfalt – Engagement für sozialen Zusammenhalt“. Es wird immer ein Thema gewählt, das den aktuellen Themen und Ereignissen in Europa entspricht. Im vergangenen Jahr wurde das Thema Propaganda aus dem Jahr 1918 und der jetzigen Fake News analysiert. Die Jugendlichen haben verglichen, was sich während der 100 Jahre verändert hat. Ganz ähnlich wird es auch in diesem Jahr. Die Teilnehmer verbringen eine abwechslungsreich gestaltete Woche mit Diskussionen, Workshops und Exkursionen miteinander. Das diesjährige Thema umfasst einen weiten Bereich. Es wird sicherlich um Toleranz gehen und darum, wie wir die Dialogbasis stärken können, man wird sich auch die Frage stellen, warum Vielfalt ein Reichtum ist. Wie junge Menschen und allgemein die Gesellschaft sich gegenseitig ermutigen sollen, die Vielfalt des Anderen zu fördern und welche Vorteile sich daraus ergeben können. Diese Themen werden in den multikulturellen Gruppen erarbeitet, und ich denke, dass dies ein sehr interessantes und aktuelles Thema ist. Zum Abschluss des Jugendgipfels ist eine Begegnung mit Politikerinnen und Politikern der drei Regionalregierungen geplant.

Für wen ist der Jugendgipfel gedacht und wann findet er statt?

Das Projekt richtet sich an junge Menschen im Alter von 17 bis 23 Jahren aus der Woiwodschaft Schlesien. Die Arbeitssprache des Projekts ist Englisch, und in dieser Sprache werden die Treffen, Workshops und Debatten auch durchgeführt. Natürlich sind Deutsch- oder Französischkenntnisse gern gesehen und es wird sicherlich eine gute Gelegenheit sein, seine Sprachkenntnisse aufzufrischen. Dieses Projekt ist für Menschen gedacht, die weltoffen sind, neue Menschen und Kulturen kennenlernen wollen, die sich für aktuelle europäische Themen interessieren und bereits über Erfahrungen in der sozialen Arbeit oder in verschiedenen Organisationen als Volontäre verfügen. Derzeit läuft das Auswahlverfahren, das am 22. Juli endet. Die Reise selbst findet vom 18. bis 24. August statt. Veranstalter und Gastgeber der diesjährigen französisch-deutsch-polnischen Jugendbegegnung ist Nordrhein-Westfalen. Der Gipfel selbst findet in Duisburg statt.

Die Teilnahme am Projekt ist kostenfrei. Man sollte auch erwähnen, dass dieses Projekt aus Mitteln der Woiwodschaft Schlesien unterstützt wird. Im Rahmen dieses Projekts wird alles, also Reise, Versicherung, Unterkunft und Verpflegung finanziert. Es wird kein Eigenbetrag gefordert, das Wichtigste sind das Engagement und die Bereitschaft zur aktiven Teilnahme am Projekt. Mitbringen soll man eigene Erfahrungen und Fähigkeiten.


Wer an dem Projekt teilnehmen möchte, muss das Anmeldeformular, das sich auf der Internetseite www.haus.pl befindet, ausfüllen und an das HAUS bis zum 22. Juli 2019 senden – per E-Mail an klaudia.skapczyk@haus.pl oder artur.szafraniec@haus.pl oder per Post (gültig ist das Eingangsdatum) an: Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit, ul. Bojkowska 35A, 44-100 Gleiwitz. Die Teilnahme am Projekt ist kostenfrei.

Für die 15 Personen, die sich für das Projekt qualifizieren, werden vor der Reise nach Deutschland zwei Integrations- und Informationstreffen organisiert. Das HAUS behält sich das Recht vor, die Termine festzulegen (geplanter Zeitraum ist Juli/August dieses Jahres).

Weitere Informationen zum Jugendgipfels in Duisburg finden Sie auf der Website des Veranstalters: www.ibb-d.de/europa-erfahren

Fotos: HAUS