Jung, bunt, - Manga!

Die Leipziger Buchmesse lockt seit vielen Jahren tausende Besucher an. Im vergangenen Jahr passierten während der Veranstaltung über 200.000 Personen die Tore des Messegeländes.

Die Hälfte der Besucher interessierte sich vor allem für eine der insgesamt fünf  Hallen – den Ort, wo die Manga-Comic-Con stattfindet. Auch im diesem Jahr fand die Manga-Comic-Con im Rahmen der Leipziger Buchmesse statt. Trotz frostigen Temperaturen und Schneefällen, die am Samstag und Sonntag den Hauptbahnhof lahm legten, machten sich die Besucher auf den Weg in das Messegelände. 

Bei den vielen Besuchern der Manga-Comic-Con fragt man sich natürlich, was die japanischen Comichefte mit Deutschland zu tun haben. Die Antwort lautet: Mehr als man vermuten würde. Die japanische Zeichenkunst ist in Deutschland schon lange zu Hause. Können Sie sich noch an die Biene Maja oder Heidi im Fernsehen erinnern? Nun, diese Zeichentrickserien stammen aus Japan. Für die Japaner ist hingegen Goethes Faust ein Begriff, da dieser nicht nur auf der Theaterbühne aufgeführt wird, sondern auch als Manga erschienen ist. Inzwischen gibt es sogar deutsche Künstler, die einige Märchen der Gebrüder Grimm in Form eines japanischen Comicheftes herausgebracht haben.

Manga-Comic-Con – Begeisterung für gezeichnete Geschichten

Die Manga-Comic-Con ist ein Ort für Menschen die sich für Comichefte, Mangas (Comichefte aus Japan) und alles, was mit diesen Begriffen zu tun hat, interessieren. Neben Ständen mit Comicheften, Mangas, Sammlerstücken und Lebensmitteln aus Japan gibt es noch Spielecken, Teehäuser und Bühnen. Auf den letzteren werden berühmte Zeichner aus Japan gezeigt, Wettbewerbe entschieden, Konzerte gespielt und noch einziges mehr. Bei der Veranstaltung kann man aber auch etwas lernen. Neben der Möglichkeit Bogen schießen zu können, kann man auch Karten spielen oder Origami lernen. Bei dem großen Angebot und den vielen Menschen bietet das eingerichtete Kino einen Zufluchtsort. 

Ein kleines Jubiläum

Fans der Comic treffen sich schon seit zwei Jahrzehnten im Rahmen der Leipziger Buchmesse, doch die Manga- und Comicmesse findet erst seit fünf Jahren in Leipzig in einer eigenen Halle statt. Die Teilnehmeranzahl wächst jährlich so, dass sie im Vorjahr 105.000 Besucher zählte. In diesem Jahr sorgte das Wetter dafür, dass nicht alle Besucher kommen konnten, so gab es auch ca. eintausend Besucher weniger als im letzten Jahr. Bei 104.000 Besuchern in vier Tagen muss man auch für Erfrischungen und Stärkung sorgen. Außer Restaurants im Messegelände gibt ist in der Halle auch noch Imbisswägen – natürlich  auch mit asiatischem Essen.

Nähen? – nicht nur etwas für Omas

Ein Wettbewerb, welcher vor allem für die Manga-Comic-Con prägnant ist, ist der Cosplay-Wettbewerb. Der Name verrät vielleicht nicht viel, aber es handelt sich um einen Kostüm-Kontest. Die Teilnehmer verkleiden sich als ihre Lieblingsfiguren und versuchen nicht selten in die Rolle der Helden zu schlüpfen. Die Verkleidung ist nicht überall erhältlich, so bleibt nicht selten den Jugendlichen nichts anderes übrig als… nähen zu lernen. Es ist dann auch keine große Überraschung, dass der Preis für diesen Wettbewerb nicht selten eine Nähmaschine ist.

Die Veranstaltung in Leipzig ist eine bunte Mischung von Kultur, Literatur, Spaß und Freude wobei Halle 1, in welcher die Manga-Comic-Con stattfindet, für vier Tage ein wenig zum „deutsch-japanischen“ Boden wird. Mehr zu der Leipziger Buchmesse lesen Sie in der kommenden Ausgabe des Wochenblatt.pl.

Roman Szablicki