„Zusammen sind wir Deutschland“ - der 27. Tag der deutschen Einheit

Unter dem Motto „Zusammen sind wir Deutschland“ fanden am Dienstag, den 3.Oktober die offiziellen Feierlichkeiten zum Tag der deutschen Einheit in Mainz statt.

In Mainz, deshalb, weil die zentralen Einheitsfeiern jährlich in dem Bundesland abgehalten werden, welches den Vorsitz im Bundesrat führt.

Eröffnet wurde die Feierlichkeit mit einem Besuch im Gutenberg-Museum. Danach folgte ein ökumenischer Gottesdienst. Anschließend folgte der Festakt in der Rheingoldhalle, dem unter anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzlerin Angela Merkel beiwohnten.

Die Festrede trug der Bundespräsident Steinmeier vor, in welcher er sich erstmals nach der Bundestagswahl in die politische Debatte einmischte. Kein „Abhaken und Weiter so“ beklagte er und „neue Mauern aus Entfremdung, Enttäuschung und Wut“. Steinmeier beklagte aber auch Mauern zwischen Arm und Reich, Stadt und Land und offline und online.

Außerdem äußerte sich das Staatsoberhaupt zu der Flüchtlingspolitik. Man müsse die Zuwanderung steuern, also „welche und wie viel Zuwanderung wir wollen und vielleicht sogar brauchen.“

500 Tausend Gäste

Eine halbe Million Gäste aus dem In- und Ausland wurden erwartet, was ungefähr der Zahl beim Rosenmontagsumzug gleichkommt. Deshalb wurden auch hohe Sicherheitsvorkehrungen getroffen – ca.7000 Polizisten waren insgesamt im Einsatz.

Die Besucher bekamen ein buntes Programm zu sehen. Es gab eine Ländermeile, ein Weindorf und Präsentationen von Bundesrat, Bundestag und Bundesregierung. Auf sechs Bühnen gab es zusätzlich musikalische Beiträge von unteranderem Tim Bendzko und Karat.

Merkel erinnert an Verantwortung

Kanzlerin Angela Merkel hat zum Tag der Deutschen Einheit, neben den Aufgaben, die es im Land zu lösen gilt, auch die Verantwortung Deutschlands auf internationaler Ebene hervorgehoben. Man habe durch ein gutes Fundament und durch Deutschlands Kraft viele Möglichkeiten die Probleme im Land, aber auch außerhalb zu lösen.

Man könne dankbar sein, dass die Wiedervereinigung in Frieden geglückt sei, vor allem in Rheinland-Pfalz, das schon viele Konflikte erleben musste, sagte Merkel vor dem Festakt zur Deutschen Einheit. Daher trage Deutschland auch eine Verantwortung für Europa und eine bessere Entwicklung weltweit.

"Denn wir wissen: Wir können uns von den Ereignissen in der Welt nicht abkoppeln." Die Aufgaben seien nicht weniger geworden. "Aber wir können auch zurückblicken und sagen: Vieles an der Deutschen Einheit ist uns geglückt, und das sollte uns die Kraft geben, auch die ausstehenden Probleme zu lösen."

Warum der 3.Oktober?

Der 3. Oktober wurde im Einigungsvertrag 1990 zum Tag der Deutschen Einheit bestimmt. Dieser Tag soll an die deutsche Wiedervereinigung erinnern, die mit dem Wirksamwerden des Beitritts der Deutschen Demokratischen Republik zur Bundesrepublik Deutschland am 3. Oktober 1990 „vollendet“ wurde.