„Wir müssen keine neuen Mauern errichten. Wir können weitere Brücken bauen“

Von Anfang an wusste er, dass er für die Heimat und die schlesische Sprache kämpfen will. Und genau das tut er auch. Der Europaabgeordnete Łukasz Kohut ist zum Inbegriff der Bemühungen um die Anerkennung des Schlesischen als Regionalsprache geworden. Er betont jedoch, dass dies nicht der Beginn einer Revolution ist, sondern eine Sorge um das Überleben der schlesischen Sprache und der schlesischen Identität. Alles im Geiste des Pro-Europäismus und der Integration in der Vielfalt. Anita Pendziałek spricht mit Łukasz Kohut über die Kämpfe, die Arbeit für die Heimat, die schlesische Sprache, die Entlarvung jahrhundertelanger Lügen, die Sehnsucht und darüber, was für Schlesien wichtig ist.

„Die Sprache ist der Klebstoff des Ganzen“

Versteht Polen Schlesien? Was hat dazu geführt, dass man sich nicht mehr scheut, Schlesisch zu sprechen? Warum kämpft man zuerst um die Anerkennung des Schlesischen als Regionalsprache und nicht um die Anerkennung der Schlesier als ethnische Minderheit? Diese Fragen werden im ersten Teil des Interviews erörtert:

„Ein Land, das sich um kleine Heimatländer kümmert, kann existieren. Das ist etwas Normales. Bei uns scheint etwas nicht in Ordnung zu sein“

Was wird die Anerkennung des Schlesischen als Regionalsprache bewirken? Wird die Vielfalt der schlesischen Sprache erhalten bleiben? Was ist der Meilenstein im Kampf um die schlesische Identität? Im zweiten Teil des Gesprächs mit Łukasz Kohut geht es ebenso um diese Themen wie auch um die Liebe zur Heimat und die Tatsache, dass Nationalismen zu nichts Gutem führen und dass es sich lohnt in Europa zu zeigen, dass Polen ein multikulturelles Land ist:

Fot. Agata Krypczyk